aluplattenzuschnitt.de Wissen Aluplatten für Außenanwendungen – Korrosionsschutz konkret erklärt

Aluplatten für Außenanwendungen – Korrosionsschutz konkret erklärt

Aluminiumplatten kommen in vielen Außenanwendungen zum Einsatz – sei es als Fassadenverkleidung, Maschinengehäuse, Bauelement oder Werbeträger. Im Freien ist das Material dauerhaft Regen, Schnee, UV-Strahlung, Temperaturschwankungen und Luftverschmutzung ausgesetzt. Deshalb ist es besonders wichtig, auf eine geeignete Materialwahl und den richtigen Korrosionsschutz zu achten.

Aluminium bietet hier einige entscheidende Vorteile, vorausgesetzt, Legierung, Oberflächenbehandlung und Montage sind auf den Einsatzzweck abgestimmt. Worauf Sie bei der Auswahl achten sollten, zeigt dieser Beitrag konkret.

Warum Aluminium im Außenbereich?

Aluminium ist ein bevorzugter Werkstoff für Außenanwendungen, weil er von Natur aus korrosionsbeständig ist. An der Luft bildet sich eine schützende Oxidschicht, die das Material weitgehend vor weiteren Einflüssen schützt. Hinzu kommen das geringe Gewicht, die gute Umformbarkeit und die ansprechende Optik.

Im Vergleich zu Stahl benötigt Aluminium keine dicke Schutzlackierung. Dennoch ist nicht jede Aluminiumlegierung automatisch für den Außenbereich geeignet. Die Wahl der richtigen Legierung und Oberflächenbehandlung ist entscheidend.

Welche Alulegierungen sind witterungsbeständig?

Einige Legierungen eignen sich besonders gut für Außeneinsätze, da sie eine hohe Korrosionsbeständigkeit mit guten mechanischen Eigenschaften kombinieren:

LegierungEigenschaftenEignung für Außenbereich
EN AW-5005gut umformbar, eloxierfähigsehr gut (z. B. Fassaden)
EN AW-5754hohe Korrosionsbeständigkeit, seewasserfestsehr gut (z. B. Maschinenbau)
EN AW-1050Aweich, sehr gute Korrosionsbeständigkeitgut (z. B. Schilder)
EN AW-6082höhere Festigkeit, mittlere Korrosionsbeständigkeiteingeschränkt (mit Beschichtung)

Wichtig: Für ungeschützte Einsätze im Freien empfiehlt sich eine Legierung mit besonders stabiler Oxidschicht oder eine nachträgliche Beschichtung.

Oberflächenbehandlung & Beschichtungen

Eloxieren

Eloxieren erzeugt eine gleichmäßige, harte Oxidschicht auf dem Aluminium. Sie schützt vor Witterungseinflüssen und verleiht dem Material eine edle, matte Optik. Eloxierte Aluplatten sind ideal für dekorative Fassaden, Displays und Bauteile, bei denen die Oberfläche sichtbar bleibt.

Pulverbeschichtung

Die Pulverbeschichtung zählt zu den robustesten Verfahren für Außenanwendungen. Sie schützt das Aluminium zuverlässig vor Kratzern, UV-Strahlung und aggressiven Medien. Besonders bei stark beanspruchten Bauteilen ist diese Variante empfehlenswert.

Coil-Coating

Beim Coil-Coating wird die Beschichtung bereits im Herstellungsprozess des Blechs aufgetragen. Das Verfahren gewährleistet gleichbleibende Qualität und eignet sich vor allem für großflächige Anwendungen wie Aluverbundplatten. Die Beschichtung ist beständig gegen Feuchtigkeit, Chemikalien und UV-Licht.

Je nach Einsatzbereich kann eine Kombination aus Legierungswahl und Oberflächenschutz sinnvoll sein.

Korrosionsarten bei Aluminium und wie man sie vermeidet

Trotz seiner Beständigkeit ist Aluminium nicht vor jeder Form der Korrosion geschützt. Die wichtigsten Risiken:

  • Kontaktkorrosion: Entsteht beim Kontakt mit unedleren oder edleren Metallen (z. B. Stahl). Abhilfe schaffen Abstandshalter, Trennlagen oder geeignete Beschichtungen.

  • Lochkorrosion: Kann durch Salz oder stehendem Wasser entstehen, vor allem bei ungeeigneten Legierungen.

  • Spannungskorrosion: Kombination aus Zugspannung und chemischer Belastung (z. B. Chloride). Relevanter bei hochfesten Legierungen.

Planung, Montage und Materialwahl sollten diese Risiken von vornherein ausschließen.

Montagefehler als Risiko für Korrosion

Viele Korrosionsschäden entstehen nicht durch das Material selbst, sondern durch ungeeignete Befestigung oder Montage. Besonders problematisch ist der direkte Kontakt von Aluminium mit Stahl oder anderen Metallen ohne ausreichende Trennung, da hier Kontaktkorrosion auftreten kann.

Auch die Verwendung von Schrauben oder Nieten, die nicht aus korrosionsbeständigem Material bestehen, kann zu Schäden führen. Wenn Wasser an horizontalen Flächen oder in hinterliegenden Bereichen stehen bleibt, besteht zudem die Gefahr von Lochkorrosion.

Eine weitere Ursache ist eine unzureichende Entwässerung der Konstruktion. Diese Risiken lassen sich durch passende Verbindungselemente, Abstandshalter und eine vorausschauende Konstruktion zuverlässig minimieren.

Hier helfen passende Verbindungselemente, Abstandshalter und eine vorausschauende Konstruktion.

Typische Außenanwendungen im Überblick

Aluplatten finden sich in zahlreichen Außenbereichen:

  • Fassadenverkleidungen (z. B. eloxierte Bleche oder Verbundplatten)

  • Gehäuse und Schaltschränke im Außenbereich

  • Maschinenverkleidungen in Industrieanlagen

  • Werbeschilder, Displays und Pylone

  • Verblendungen an Dächern oder Carports

Je nach Einsatz sind unterschiedliche Anforderungen an Korrosionsschutz, Optik und Stabilität zu berücksichtigen.

Fazit: Was bei der Auswahl entscheidend ist

Für Außenanwendungen muss Aluminium mehr leisten als nur gut auszusehen. Die richtige Legierung, eine angepasste Oberflächenbehandlung und eine fachgerechte Montage entscheiden über die Langlebigkeit. Wer diese Aspekte beachtet, erhält einen Werkstoff, der über Jahrzehnte hinweg wartungsarm und formstabil bleibt.