Nachhaltigkeit & Recycling von Aluminiumplatten
Aluminium zählt zu den am häufigsten eingesetzten Werkstoffen im industriellen Umfeld. Doch wie nachhaltig ist dieser Werkstoff wirklich? Und welche Rolle spielt das Recycling bei der Nutzung von Aluminiumplatten? Dieser Beitrag beleuchtet die wichtigsten Aspekte – von der CO2-Bilanz über die Recyclingfähigkeit bis zur Rolle von Sekundäraluminium im industriellen Einsatz.
Aluminium – Ein wertvoller Rohstoff mit hohem Energieeinsatz
Die Herstellung von Primäraluminium aus Bauxit ist energieintensiv. Rund 13–17 kWh Strom werden pro Kilogramm Aluminium benötigt – deutlich mehr als bei anderen Metallen. Gleichzeitig ermöglicht Aluminium durch seine Eigenschaften (geringes Gewicht, Korrosionsbeständigkeit, Formbarkeit) zahlreiche Materialeinsparungen in der Weiterverarbeitung und Anwendung.
Die Herstellung ist zwar ressourcenintensiv, aber die Langlebigkeit und Wiederverwertbarkeit machen Aluminium zu einem langfristig nachhaltigen Werkstoff.
CO2-Bilanz und Umweltwirkung von Aluminiumplatten
Die Umweltwirkung von Aluminium hängt stark von der Quelle ab:
Primäraluminium hat eine hohe CO2-Bilanz (bis zu 16 kg CO2 pro kg Aluminium).
Sekundäraluminium (Recyclingaluminium) verursacht hingegen nur ca. 0,5 kg CO2 pro kg – eine Einsparung von über 90 %.
Moderne Produzenten setzen daher vermehrt auf den Einsatz von recyceltem Aluminium, um CO2-Ziele zu erreichen und Nachhaltigkeitsanforderungen der Industrie zu erfüllen.
Aluminium – Ein Kreislaufwerkstoff mit hoher Recyclingquote
Aluminium lässt sich ohne Qualitätsverlust nahezu unbegrenzt recyceln. In Europa liegt die Recyclingquote industriell genutzter Aluminiumprodukte bei über 90 %.
Deutlich geringerer Energiebedarf
Für das Einschmelzen und Wiederverwerten von Aluminium wird nur rund 5 % der Energie benötigt, die für die Herstellung von Primäraluminium erforderlich ist. Das spart nicht nur Kosten, sondern entlastet auch Stromnetze und reduziert indirekte Emissionen.
Niedrigere CO2-Emissionen
Die CO2-Bilanz von Recyclingaluminium ist deutlich günstiger: Statt bis zu 16 kg CO2 pro kg bei Primäraluminium fallen beim Recycling nur ca. 0,5 kg CO2 an. Das macht recycelte Aluplatten besonders attraktiv für Unternehmen mit Nachhaltigkeitszielen.
Beitrag zur Ressourcenschonung
Durch die Wiederverwertung werden wertvolle Rohstoffe wie Bauxit geschont und Abbauflächen reduziert. Dies wirkt sich positiv auf Biodiversität, Wasserverbrauch und Landnutzung aus.
Kostenvorteile bei großen Mengen
In vielen industriellen Anwendungen ist Recyclingaluminium kosteneffizienter als Primärmaterial – insbesondere bei hohen Abnahmemengen oder langen Lieferketten mit Fokus auf CO2-Reduktion.
Bedeutung für die Industrie: Nachhaltige Werkstoffwahl mit Aluminiumplatten
Gerade in der Fertigung, im Maschinenbau und in der Elektrotechnik achten viele Unternehmen auf nachhaltige Materiallösungen. Aluminiumplatten punkten hier mit ihrer Kombination aus Funktionalität und Umweltfreundlichkeit – sofern Recyclinganteile berücksichtigt werden.
Typische Einsatzfelder:
Maschinenverkleidungen mit Recycling-Aluminium
Gehäuseteile im Elektrobereich
Konstruktionen im Innenausbau mit eloxierten Platten
Unternehmen, die auf recycelte Aluminiumplatten setzen, verbessern nicht nur ihre eigene CO2-Bilanz, sondern erfüllen auch zunehmend strengere ESG-Vorgaben.
Herkunft & Deklaration: Wie erkennt man nachhaltige Aluplatten?
Hersteller geben häufig den Recyclinganteil ihrer Aluminiumplatten an. Typisch sind Werte zwischen 30–90 % je nach Anwendung und Legierung. Darüber hinaus gibt es Zertifikate und Standards wie:
ASI-Zertifizierung (Aluminium Stewardship Initiative)
Environmental Product Declarations (EPD)
CO2-Labels einzelner Hersteller
Ein transparenter Nachweis unterstützt Einkäufer bei der werkstoffseitigen Nachhaltigkeitsbewertung.
Wiederverwertung in der Praxis – Was passiert mit Alu-Zuschnitten?
Reste, Verschnitte und nicht verwendete Platten können in der Regel vollständig wieder dem Recyclingkreislauf zugeführt werden. Viele professionelle Anbieter arbeiten mit zertifizierten Entsorgern oder internen Rücknahmesystemen.
Bei konsequenter Trennung und sortenreiner Erfassung lassen sich Zuschnittreste hochwertig aufbereiten und erneut verwenden – ohne Qualitätsverlust.
Fazit: Aluminiumplatten sind nachhaltig – wenn das Recycling stimmt
Aluminium ist dann ein nachhaltiger Werkstoff, wenn auf Recycling gesetzt wird. Der Wechsel von Primär- zu Sekundäraluminium senkt die CO2-Bilanz drastisch und ermöglicht eine verantwortungsvolle Werkstoffwahl im industriellen Kontext. Für Unternehmen ist die Verwendung von recyceltem Aluminium nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern zunehmend auch wirtschaftlich und regulatorisch relevant.
FAQ
Wie oft lässt sich Aluminium recyceln?
Nahezu unbegrenzt – ohne Qualitätsverlust.
Ist recyceltes Aluminium teurer?
Nicht zwingend. Bei großen Mengen ist es oft sogar günstiger als Primäraluminium.
Woher weiß ich, ob Aluplatten Recyclinganteil enthalten?
Viele Hersteller geben den Anteil in Produktdatenblättern oder EPDs an.
Was bedeutet Sekundäraluminium?
Dabei handelt es sich um Aluminium aus recyceltem Material, z. B. aus Produktionsresten oder Altaluminium.
Wie nachhaltig ist Aluminium im Vergleich zu Stahl?
In der Herstellung energieintensiver, aber durch das deutlich bessere Recyclingverhalten oft nachhaltiger in der Gesamtbetrachtung.