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So vermeiden Sie Kratzer und Dellen beim Transport von Aluplatten

Aluplatten reagieren empfindlich auf mechanische Einwirkungen. Schon kleine Unachtsamkeiten beim Handling, Verpacken oder Transportieren können zu Kratzern, Dellen oder Verformungen führen. Wer Aluminiumplatten professionell zuschneidet, liefert oder verarbeitet, sollte den Transportschutz deshalb von Anfang an mitdenken.

Ursachen für Kratzer und Dellen bei Aluplatten

Die meisten Schäden entstehen durch:

  • ungeschützte Oberflächen (z. B. eloxiert oder gebürstet)

  • harte Kontaktpunkte beim Stapeln (z. B. Kante auf Kante)

  • unsachgemäße Fixierung bei der Beförderung

  • Reibung durch lose Zwischenlagen oder Rutschen im Fahrzeug

  • mangelhaften Kantenschutz

Insbesondere beim Transport von Zuschnitten oder Einzelplatten ist besondere Vorsicht geboten.

Oberflächenqualität und ihre Empfindlichkeit

Eloxierte Platten

Sehr empfindlich gegen Kratzer, da die anodisierte Schicht zwar korrosionsbeständig ist, aber mechanisch nicht besonders widerstandsfähig. Kratzer sind sofort sichtbar und beeinträchtigen die Optik erheblich.

Gebürstete Oberflächen

Die Schleifstruktur ist optisch ansprechend, aber besonders anfällig für Querrisse und punktuelle Kratzer. Bereits leichter Kontakt mit harten Gegenständen kann sichtbare Spuren hinterlassen.

Rohaluminium

Zwar mechanisch etwas robuster als veredelte Varianten, aber empfindlich gegen Korrosion und Fingerabdrücke. Bei Transport ohne Schutzfolie können matte Stellen oder Druckmarken entstehen.

Beschichtete Platten

Verfügen über eine deckende Schutzschicht, die leichten Kontakt abfängt. Dennoch sind Druckstellen möglich, vor allem bei punktueller Belastung oder harter Fixierung.

Eine passende Schutzverpackung richtet sich immer auch nach der Art der Oberfläche.

Schutz beim Zuschnitt und innerbetrieblichen Handling

Bereits im Zuschnittprozess sollten empfindliche Aluplatten mit Zwischenlagen (z. B. Vlies, Schaumfolie oder PE-Schaum) voneinander getrennt werden. Rohlinge nicht direkt auf Metalltischen ablegen, sondern auf weichen Unterlagen. Beim Verpacken für Lager oder Versand sollten Platten niemals direkt aufeinandertreffen.

Geeignete Verpackungsmaterialien und Transporthilfen

Professioneller Transportschutz beginnt mit der Auswahl geeigneter Materialien:

  • PE-Schaumplatten oder Luftpolsterfolie als Zwischenlage

  • Kantenschutzprofile aus Pappe oder Kunststoff

  • Spanngurte mit Kantenschutzleisten für die Fixierung

  • Mehrweg-Kisten oder Holzverschläge für empfindliche Ware

  • Schutzfolie auf der Aluplatte selbst, werkseitig oder nachträglich aufgebracht

Wichtig: Zwischenlagen müssen rutschfest sein und ausreichend dick. Dünne Papiereinleger reichen meist nicht aus.

Lagerung und Stapelung: Was ist zu beachten?

Auch vor dem Versand ist Sorgfalt gefragt. Aluplatten sollten stets flach und spannungsfrei gelagert werden, um Verformungen zu vermeiden. Eine direkte Lagerung auf dem Boden ist zu vermeiden, da dies Feuchtigkeitsschäden und Schmutzeintrag begünstigt. Stattdessen empfiehlt sich die Ablage auf Paletten oder Gestellen mit weichen Zwischenlagen.

Je nach Format dürfen nicht mehr als 30 bis 40 Kilogramm pro Schicht gestapelt werden, um Druckstellen zu verhindern. Die Platten sollten horizontal gelagert und mit rutschfesten Zwischenlagen voneinander getrennt werden. Saubere, trockene Lagerflächen sind entscheidend, denn Feuchtigkeit kann insbesondere bei rohen oder eloxierten Aluminiumplatten zu Korrosion oder unschönen Flecken führen.

Transport im Fahrzeug: Fixierung und Unterlagen

Beim Transport müssen die Platten gegen Verrutschen, Reibung und Stoßkräfte gesichert werden.

Empfehlungen:

  • Rutschfeste Unterlage (z. B. Gummi- oder Antirutschmatte)

  • Fixierung mit Spanngurten, über Kantenschutzleisten

  • kein direkter Kontakt mit Bordwänden oder Metallteilen

  • keine losen Platten im Laderaum

  • Einzelplatten immer flach transportieren, niemals stehend

Besonders bei Kurierdiensten oder Sammeltransporten empfiehlt sich eine Umverpackung (z. B. Kartonage mit Innenpolsterung).

Platten mit Schutzfolie und individueller Verpackung

Der einfachste Schutz beginnt mit einer werksseitigen Schutzfolie. Diese bewahrt die Oberfläche vor leichten Kratzern und Staub. Bei empfindlichen Sichtteilen (z. B. Fassadenelemente, Sichtverkleidungen) sollte die Folie erst direkt vor der Montage entfernt werden.

Bei besonders hochwertigen oder empfindlichen Zuschnitten empfiehlt sich eine individuelle Verpackung mit maßgenauen Kartonagen, Schaumpolstern und doppeltem Kantenschutz.

Was tun bei beschädigter Lieferung? – Annahmeprotokoll & Fotodokumentation

Sollten Aluplatten mit sichtbaren Transportschäden ankommen, ist sofort zu handeln:

  1. Lieferung nicht ohne Vorbehalt annehmen

  2. Schäden dokumentieren (Fotos aus mehreren Perspektiven)

  3. Annahmevermerk auf dem Lieferschein notieren

  4. Verpackung aufbewahren

  5. Lieferant oder Spedition umgehend informieren

Transportschäden müssen meist innerhalb von 24 Stunden gemeldet werden. Verspätete Reklamationen werden oft abgelehnt.

FAQ

Wie kann ich Aluplatten kurzfristig lagern, ohne sie zu verkratzen?

Auf einer ebenen Holzpalette mit weichen Zwischenlagen (z. B. Filz, PE-Schaum) und einem Deckel aus Pappe oder Holz.

Welche Verpackung eignet sich für den Paketversand?

Feste Kartonage mit Kantenschutzprofilen, stoßabsorbierenden Zwischenlagen und ggf. umlaufender Schutzfolie.

Sind Schutzfolien auf Aluminiumplatten immer sinnvoll?

Ja, besonders bei sichtbaren Oberflächen. Bei Rohplatten mit technischen Anwendungen kann ggf. darauf verzichtet werden.

Was tun bei verdeckten Kratzern?

Auch wenn der Karton unbeschädigt ist: Platten direkt nach Erhalt kontrollieren. Bei später entdeckten Schäden sofort dokumentieren und melden.